E-ASAP
E-ASAP (EUMETNET - Automated Shipboard Aerological Programme) ist ein gemeinsames Programm der europäischen Wetterdienste zur Koordinierung von Wetterballonstarts (Radiosondierungen) im Nordatlantik. Die Ballonstarts werden hauptsächlich von den Seeleuten der teilnehmenden Handelsschiffe durchgeführt. Das Hauptziel des E-ASAP-Programms besteht darin, die Datenlücke zwischen Europa und Nordamerika zu schließen. Die von E-ASAP im Nordatlantik durchgeführten schiffsgestützten Radiosondenbeobachtungen liefern wertvolle Informationen über Temperatur-, Feuchte-, Druck- und Windprofile in dieser datenarmen Region.
Die E-ASAP-Radiosondenstationen befinden sich an Bord der teilnehmenden Schiffe (derzeit 16) und werden von vier EUMETNET-Mitgliedern betrieben - den nationalen Wetterdiensten von Deutschland (DWD), Frankreich (Météo-France), Dänemark (DMI) und Spanien (AEMET). Der DWD ist als Leiter des E-ASAP-Programms für die Verwaltung des Verbrauchsmaterials (Radiosonden, Ballons, Helium usw.) und die technische Wartung zuständig. Bei den teilnehmenden Schiffen handelt es sich zumeist um Containerschiffe im Transatlantikverkehr, deren Besatzungen freiwillig regelmäßig Wetterballons starten. Die Übermittlung der Daten von den Radiosonden an die nationalen Wetterdienste erfolgt vollautomatisch. Die Wetterdienste leiten die empfangenen Daten an das Global Telecommunication System (GTS) weiter, so dass sie für alle Wetterdienste weltweit verfügbar sind.
EUMETNET unterstützt dankenswerterweise die Beobachtungsaktivitäten von NAWDIC mit zusätzlichen Radiosondenstarts im Rahmen des E-ASAP-Programms. Während der Intensivbeobachtungsperioden (IOPs) von NAWDIC werden die teilnehmenden Schiffe, die sich in Gebieten von Interesse befinden, angefragt, vier Radiosondenstarts pro Tag (um 0000, 0600, 1200 und 1800 UTC) durchzuführen. Diese Messungen werden einen wertvollen Beitrag zu den wissenschaftlichen Zielen von NAWDIC leisten, indem sie einen meteorologischen Kontext liefern und Datenlücken in Regionen schließen, die noch nicht von anderen NAWDIC-Beobachtungsplattformen abgedeckt werden.